Samstag, 29. November 2014

Fahndung: Per iPhone-App zum Kopfgeldjäger 2.0

VON OLAF PURSCHE, 13.11.2014, 16:15 UHR
Mit der App „Fahndung“ sollen iPhone-Nutzer die polizeiliche Täter-Fahndung online unterstützen. Werden wir jetzt alle zu Ermittlern?
Kennen Sie noch den abgehalfterten Stuntman Colt Seavers (dargestellt von Lee Majors)? Der verdiente sein Geld in der amerikanischen Vorabendserie „Ein Colt für alle Fälle“ als Kopfgeldjäger und spürte mit seinem Team mehr oder weniger erfolgreich flüchtige Verdächtige auf. Genau das sollen Sie jetzt auch machen, wenn es nach den Entwicklern der App „Fahnung“ geht. Bis zu „fünf Millionen Dollar Kopfgeld winken“, so die Macher. Allerdings müssen Sie für den Spaß vorher erstmal 89 Cent berappen.

Daten aus Online-Fahndungen

Die Fahndungs-App für iOS zeigt, welche Verdächtigen gerade auf der Flucht sind. Die Daten der gesuchten Personen zieht sich die App von Online-Fahndungen gesuchter Personen der Polizei und garniert verfügbare Daten mit entsprechenden Fotos der Gangster. Im deutschsprachigen Raum holt Fahndung aktuelle Fahndungen des Bundeskriminalamts, der Kriminalämtern der deutschen Bundesländer sowie aus Österreich und der Schweiz auf den Bildschirm des Mobilgeräts. Weitere Datenquellen sind Interpol und das FBI.

Tatsächlich ließen sich viele Kriminelle erst durch Hinweise und entscheidende Tipps aus der Bevölkerung fassen. Öffentliche Fahndungen und Sendungen wie „Aktenzeichen XY“ im ZDF gelten deshalb unter Kriminalisten als Erfolgskonzept.

App mit Verbrecher-Hitliste


Über das Bedienmenü wählen Hobby-Kopfgeldjäger aus Kategorien wie „Betrug“, „Drogenhandel“ oder „Mord“ aus und bekommen dann entsprechende Verdächtige auf der Flucht angezeigt. Dazu zeigt die App auch die „Most Wanted Top 10“ der weltweit meistgesuchten Verbrecher und eine Liste flüchtiger Terroristen an und stellt bisherige Fahndungsorte auf einer Karte dar. Fahndungen lassen sich zudem auch auf Facebook und Twitter übertragen. Bleibt nur zu hoffen, dass Hobby-Detektive auch cool bleiben, wenn wirklich mal ein böser Bube neben ihnen in der U-Bahn steht. Selbst bei Fernsehstar Colt Seavers war das nicht immer der Fall.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen